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Eine Welt der Zeckgemeinschaften

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1Eine Welt der Zeckgemeinschaften Empty Eine Welt der Zeckgemeinschaften Mi Nov 02, 2011 3:32 am

SeineEminenzHueck

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Moderator
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Ödland. Kränkliches Moos wächst aus verseuchter Erde, die bei jedem Schritt unter den Stiefeln schmatzt. Feuchte Kälte frisst sich langsam durch die Schuhe und Nebel sammelt sich in den Senken. Hie und da ragen Bäume empor wie bucklige Männlein, verdrehte Äste ragen in den bleifarbenen Himmel. An anderen Stellen Häuserruinen, kaum mehr als graue Betonhüllen, die langsam in die Erde sinken. Der ganze Landstrich scheint Zersetzung zu atmen. „Freie Sicht auf die ganze Scheiße hier, das wär' mal was.“, knurrt Esra und taxiert die nähere Umgebung kurz über den Lauf ihres Sturmgewehrs hinweg. Finn tritt sofort einen Schritt hinter sie, um ihren Körper und vor allem ihre Waffe zwischen sich und was-auch-immer-da-lauern-könnte zu bringen. Stachel zieht genervt an seiner Zigarette und schweigt. Nicht, dass er den beiden anderen nichts zu sagen hätte. Aber Esra würde wahrscheinlich das große, gezähnte Messer benutzen, das neben ein paar halbmumifizierten Händen von ihrem Gürtel baumelt und ihn auf der Stelle zu Schlufer-Futter verarbeiten. Vielleicht würde sie sich auch einfach ein paar gute Stücke von ihm abschneiden, um sie später selbst zu essen. Stachel traut den Bluthunden ehrlich gesagt alles zu. Einem wie Finn auch; nur wird der eher versuchen ihm im Schlaf die Kehle durchzuschneiden, sollte ihm irgendwas an der Aussage: „Ihr Banditen seid feige Pisser, dreckige, stinkende Parasiten, und ich wünschte, ich hätte schon mehr von euch erledigt.“, stören. Andererseits wird Stachel die beiden bald wieder los sein. Er muss es nur bis zur Siedlung zwei Stunden von hier schaffen. Das schlimmste -zwei Tage mit Esra und Finn- hat er also schon hinter sich. Er hat auf seinem Rucksack geschlafen, um sicher zu gehen, dass ihm keiner von ihnen Das-worauf-sein-Auftraggeber-schrecklich-scharf-ist stiehlt.
Die Bluthündin und der Bandit haben sich, was ihre Motivation von A nach B zu gehen und dabei unsicherste Gebiet zu durchqueren angeht, eher bedeckt gehalten. Aber Finn, der ohne sein Rudel ängstlich und unglücklich wirkt, muss von jemanden unter Druck gesetzt worden sein, der in der Hackordnung weit über ihm steht und einen Zweck darin sieht, einen kleinen Strauchdieb irgendwohin zu schicken. Dass Esra allein unterwegs ist, spricht entweder dafür, dass sie gerade keinen Auftrag hat und auf den Weg dorthin ist, wo sie einen und vor allem andere Bluthunde finden kann, oder aber dafür, dass es etwas hässliches zu erledigen gibt, das etwa die Größenordnung „versetze jemand bestimmtes in Angst und Schrecken“ oder „Bring mir ein oder zwei bestimmte Köpfe“ hat. Für beides reicht einer dieser mietbaren Schlächter allemal.
„Ich glaub', da bewegt sich was...“, flüstert Finn, woraufhin die Bluthündin vor ihm stehen bleibt. „Wo?!“ Auch das noch. Stachel wird ungeduldig: „Scheiße, nein! Wir haben seit gestern die ganze Zeit über unsere Ruhe gehabt. Wenn ihr nicht wärt, wär's hier totenstill! Und jetzt scheißt euch nicht ein. Lass uns weiter.“ Und an Esra gewandt fügt er hinzu: „Du kriegst früher oder später sicher noch was zum Kaputtschießen.“ Das Gesicht der Söldnerin erhellt sich bei solcher Aussicht kurz, dann aber schnauzt sie: „Halt's Maul, Stalker! Und halt mir verdammt noch mal den Rücken frei!“ Stachel hebt lustlos seine MP und entgegnet mit kaum verhohlener Abneigung: „Jawohl!“
Das ist der Grund, sich unterwegs lieber mit Leuten zu umgeben, die man nicht ausstehen kann, statt allein zu gehen: Söldner, auch die der Bluthundkompanie, haben nur ein Paar Augen (manchmal sogar nur eins) und nur zwei Hände, mit denen sie nur eine schere Waffe bedienen können. Das kann von Nachteil sein. Deswegen ist jemand wie Stachel zeitweilig durchaus willkommen. Zur Not auch jemand wie Finn, dessen Leiche im schlimmsten Fall noch diverse Feinde beschäftigt hält, während man selbst sich zurückzieht. Für Stachel und Finn wiederum ist es von Vorteil, jemanden zu haben, der schwerbewaffnet und geisteskrank genug ist freiwillig vorweg zu laufen. Hier draußen gilt: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Und Bluthündin, Bandit und Stalker waren sich bei ihrem ersten Zusammentreffen auf dem gemeinsamen Pfad sofort einig, dass es besser sei im Schlaf bestohlen, als gefressen zu werden – oder Schlimmer

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